Ich bin dankbar, dass die Anthroposophie zu mir spricht, das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Sie ist eine Schatzkiste, die mir einen Weg für meine persönliche Entwicklung aufzeigt und neue, ungewöhnliche Blicke auf die Welt eröffnet. Ich habe auch andere spirituelle Lehrer und ihre Methoden – selbst praktizierend – kennen und schätzen gelernt. Die Anthroposophie hilft mir, die unterschiedlichen Ansätze integrierend zu denken.
Bis zur Lebensmitte war ich freischaffende Künstlerin und das offene Atelier, das Arbeiten mit anderen Menschen war mir eine Freude. Heute möchte ich mit dem Wort vermitteln, Menschen verbinden. Das ist für spirituelle Inhalte - wie sie die Anthroposophische Medizin pflegt - anspruchsvoll geworden. Nutzen wir die Sprache, um uns zu verbinden - oder wann spaltet oder manipuliert sie uns?
Für die Anthroposophische Medizin zu schreiben heißt auch, an das Menschenbild anzuschließen, das ihr zugrunde liegt. Ich bin überzeugt, dass dieses spirituelle Menschenbild - und nicht die "reparierbare Maschine" - uns in die Zukunft führt. Für diese Medizin möchte ich mich einsetzen. Ich will Worte finden, die ernst genommen werden können und wahrhaftig bleiben ohne auf die eine Wahrheit zu pochen. Schwer genug! Aber die deutsche Sprache ist dafür wunderbar geeignet. Mit diesem Anspruch feile ich an Sätzen. Die Klarheit, die dabei in mir entsteht, ist ein willkommener Begleiter.
Unter diesem Aspekt könnte ich für viele anthroposophische Einrichtungen arbeiten – Medizin, Pädagogik oder Landwirtschaft. Die Anthroposophische Medizin hat mich bereits in den 14 Jahren als Mitarbeiterin der Kommunikation in der Weleda AG begeistert. Heute begegne ich bei der GAÄD einigen Menschen wieder, worüber ich mich freue. Ohne diese Medizin, aber auch ohne die anderen genannten Einrichtungen, wäre die Welt für mich entschieden ärmer.