eine interdisziplinäre Online - Veranstaltungsreihe
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Vor allem der akute Fachkräftemangel bringt erhebliche Probleme mit sich. Trotz aller Schwierigkeiten werden immer wieder Konzepte für eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten entwickelt. Diese wünschen sich eine moderne Medizin, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigt. Viele integrative Ansätze in der Medizin bieten genau das an. Ihre erprobten Methoden und Möglichkeiten können Antworten auf viele Fragen in der Parientenversorgung liefern. Auch in der Anthroposophischen Medizin gibt es Konzepte, die sich in der Praxis bewährt haben.
Mit der Online-Veranstaltungsreihe „Anthroposophische Medizin im Dialog“ wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen und zeigen, welche Erfahrung es zu Themen wie Pflege, chronische Schmerzen, palliative Versorgung in der Onkologie oder dem Umgang mit Fieber gibt. Dazu gibt es interdisziplinäre Gesprächsrunden, auch mit Expertinnen und Experten aus der konventionellen Medizin.
Sie sind herzlich eingeladen! Bringen Sie Ihre Erfahrungen, Anregungen und Fragen mit.
„Anthroposophische Medizin im Dialog“ ist eine Reihe, die über mehrere Monate stattfindet. Nutzen Sie Ihre Mittagspause für spannenden Input!
Die Themen im Überblick
» Pflege neu denken – Pflege als co-therapeutischer Beruf mit Zukunft // 14. Mai 2024, 13 bis 14 Uhr
Fieber - Freund oder Feind?
Neues aus Forschung und Praxis
03. Dezember, 13 bis 14 Uhr
Zeigt das Thermometer mehr als 38,5 °C Körpertemperatur an, wird in der Medizin von Fieber gesprochen. Wer erinnert sich da nicht an die besorgten Eltern, die, in bester Absicht, kalte Wickel um die Waden gewickelt haben?
Wenn Kinder Fieber haben, sind viele Eltern besorgt. Sie halten die hohen Temperaturen für gefährlich und sorgen sich um die schläfrigen und schlappen Kinder. Gerade bei Kindern, die von Fieberkrämpfen betroffen sind, verbreitet Fieber oft Schrecken.
Längst wissen Medizin und Forschung, dass das Fieber selbst keine Krankheit ist, sondern eine Reaktion des Körpers, um Infektionen bzw. die Erreger zu bekämpfen. Ein Kind mit Fieber kann sich besser gegen eine Erkrankung schützen, da das Fieber die Immunabwehr gegen Bakterien verbessert. Das Fieber selbst ist also nicht gefährlich, die zugrunde liegende Krankheit könnte es aber sein.
Auch nimmt die Forschung an, dass es besser ist, das Fieber mit Wärme zu unterstützen, statt den Körper zu kühlen. Es hat sich also viel getan in der Fieberforschung.
Wie kann es nun gelingen, Eltern (und auch Ärztinnen und Ärzten) die Verunsicherung zu nehmen? Welchen Stellenwert nimmt dabei die 2020 entwickelte FeverApp ein? Wie sinnvoll sind fiebersenkende Mittel? Was tun, wenn es dem Kind sehr schlecht geht oder es unter Fieberkrämpfen leidet?
Diese und andere Fragen diskutieren Univ.- Prof. Dr. med. David Martin und Georg Soldner unter der Moderation von Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke und in der Lunch Session „Fieber – Freund oder Feind?“ am 3. Dezember von 13 bis 14 Uhr.
Sie sind herzlich eingeladen an diesem Online-Austausch teilzunehmen. Bringen Sie gerne Ihre Fragen mit.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch über » diesen Link notwendig.
Wir freuen uns auf Sie!
Über die Referenten:
Georg Soldner: Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Praxis in München, Ko-Autor des Fachbuches » Individuelle Pädiatrie und des Elternratgebers » Das Kindergesundheitsbuch
Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke: Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Praxis in Berlin, Geschäftsführender Vorstand des Bürger- und Patientenverbandes » GESUNDHEIT AKTIV
Univ.-Prof. Dr. med. David Martin: Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Professor für Pädiatrie an der Universität Tübingen. Professor und Lehrstuhlinhaber für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin sowie Leiter des Instituts für Integrative Medizin an der Universität Witten/Herdecke. Erfinder der » Fever-App
Die Veranstaltung ist Teil der Serie „Anthroposophische Medizin im Dialog“. In interdisziplinären Gesprächsrunden werden erprobte und praxisorientierte Ansätze für eine bessere Patientenversorgung diskutieren. Es gilt, Erfahrungen zu Themen wie Pflege, chronische Schmerzen, palliative Versorgung in der Onkologie oder zum Umgang mit Fieber auszutauschen. Dazu sind Expertinnen und Experten aus der anthroposophischen Medizin und der konventionellen Medizin eingeladen.
Seien auch Sie dabei und bringen Sie Ihre Erfahrungen, Anregungen und Fragen mit. Nutzen Sie Ihre Mittagspause für spannenden Input!
Welchen Beitrag leistet das Konzept von `Early Palliative Care´ in der Onkologie?
19. November 2024, 13 bis 14 Uhr
Die Rolle der Early Palliative Care in der Onkologie ist ein viel diskutiertes Thema. Welchen konkreten Beitrag kann eine frühe palliative Begleitung in einer Krebserkrankung leisten?
Das erläuterten Priv.- Doz. Dr. med. Petra Voiß (Evangelische Kliniken Essen-Mitte) und Dr. med. Christian Grah (Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe) unter der Moderation von Philipp Busche (Ärztlicher Leiter an der Klinik Arlesheim) bei der Lunch Session am 19. November.
Die Lunch Session wurde aufgezeichnet und ist » auf dem YouTube-Kanal des DAMiD verfügbar.
Spiritualität in der Medizin - ein Widerspruch?
15. Oktober 2024
Um gleich mit dem Vorurteil aufzuräumen: Nein, es geht bei Spiritualität in der Medizin NICHT darum, einen kranken Menschen mit religiösen Riten oder Erleuchtung zu behandeln. Vielmehr steht hinter der Spiritual Care eine seelsorgerische Versorgung, die spirituelle oder religiöse Aspekte berücksichtigt. Denn schwer kranke oder sterbende Menschen werfen nicht selten Sinnfragen auf, äußern Sorgen und Bedürfnisse, die medizinisch nicht „behandelbar“ sind. Die Spiritual Care tritt dann neben das Schmerzlindern und Heilen. Auch geht es ihr um das Finden und Stärken von Ressourcen bei den kranken Menschen. Das gilt immer dann, wenn Menschen in Grenzsituationen kommen: von der Mitteilung einer ernsten Diagnose, bei chronischen Krankheiten oder in einer palliativen Situation.
In der Lunch Session „Spiritualität in der Medizin – ein Widerspruch?“ haben Univ.-Prof. Dr. Arndt Büssing (Professur für Lebensqualität, Spiritualität und Coping an der Uni Witten/Herdecke) und Prof. Dr. Andreas Michalsen (Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin) unter der Moderation von Dr. med. Gabriela Stammer (Fachärztin für Gynäkologie und Frauenheilkunde) über den Ansatz der Spiritualität in der Medizin gesprochen.
Die Session wurde aufgezeichnet und ist » auf dem YouTube-Kanal des DAMiD verfügbar.
Chronische Schmerzen integrativ behandeln
17. September 2024
Mehr als 12 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Beherrschen die Schmerzen den Alltag, beeinflusst das die Lebensqualität sehr stark und psychische Probleme wie Angstzustände oder Depressionen können auftreten. Die Kosten für die Behandlung von Betroffenen werden auf 10 Milliarden Euro im Jahr geschätzt – weitere 28 Milliarden Euro werden für Krankengeld, Arbeitsausfall oder Frühberentung ausgegeben.
Chronische Schmerzen sind komplex: eine körperliche Ursache wird durch psychische und soziale Faktoren befeuert. Diese multiplen Faktoren sind der Grund, warum sich eine Behandlung häufig schwierig und langwierig gestaltet. In der Lunch Session zeigten die Expertinnen und Experten Dr. Nina Klinger, Prof. Dr. Dominik Irnich und Britta Wilde Wege der multimodalen Schmerztherapie auf. Neben der Schmerzbekämpfung geht es um die Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen und die Reduktion von Schmerzmitteln.
Die Lunch Session wurde aufgezeichnet und ist » auf dem YouTube-Kanal des DAMiD verfügbar.
Anthroposophische Arzneimittel verstehen – Resonanz von Natur und Mensch
2. Juli 2014
Wir Menschen stehen mit der Natur in vielerlei Hinsicht in enger Verbindung. Diese Verbindung wird bei der Herstellung von Anthroposophischen Arzneimitteln berücksichtigt. Auch bei der Wahl der Ausgangsstoffe der Arzneimittel spielt dies eine Rolle, denn fast alle haben einen natürlichen Ursprung. Der Gedanke dahinter: alle Naturprozesse stehen in einer Verbindung miteinander und auch mit dem Menschen. So tragen Pflanzen, Mineralien oder Metalle Informationen in sich, die mit den Lebenskräften des Menschen in Resonanz gehen können, um die Selbstheilungskräfte anzuregen.
Diese Wirkprinzipien, die Herstellungsverfahren und die Anwendung der Anthroposophischen Arzneimittel stellten Dr. Mónica Mennet-von Eiff (Apothekerin, Chief Pharma Officer bei der Weleda AG) und Georg Soldner (Kinder- und Jugendarzt in München) unter der Moderation von Prof. Dr. med. Harald Matthes (Stiftungsprofessur Integrative und Anthroposophische Medizin, Charité und Ärztlicher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe) vor.
Die Lunch Session wurde aufgezeichnet und wird demnächst zur Verfügung gestellt.
14. Mai 2024
Unbestritten steht die Pflege vor großen Herausforderungen, denn die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt stetig an - dem gegenüber steht ein akuter Fachkräftemangel. Grund dafür sind unter anderem die Arbeitsbedingungen der Pflegenden: Schichtarbeit, hohe Betreuungsschlüssel und eine erdrückende Dokumentationspflicht. Große Verantwortung steht mangelhafter Bezahlung und wenig Anerkennung gegenüber. Es gibt viele Fragen und Probleme, die es zu lösen gilt. Ein vielversprechender Ansatz, um die Rolle der Pflege weiterzuentwickeln, ist die Etablierung der Pflege als co-therapeutischen Beruf.
Werden Pflegende als gleichberechtigte Co-Therapeut:innen verstanden, können sie ihre Kompetenzen viel besser einsetzen und das Potential, das in der Pflege steckt, viel intensiver ausschöpfen. Diese Selbstständigkeit, die durch das Vertrauen der Ärztinnen und Ärzte entsteht, führt dazu, dass alle Beteiligten davon profitieren – nicht zuletzt die Patientinnen und Patienten.
Wie dieses co-therapeutische Verständnis in der Anthroposophischen Pflege Anwendung findet, welche Herausforderungen und Erfolge es bereits gibt, zeigten Carola Riehm (Pflegedienstleitung an Filderklinik, zertifizierte Kursleitung Palliative Care und Expertin anthroposophische Pflege (IFAN)), Birgit Neugebauer (Graduiertenkolleg Uni Witten/Herdecke und anthroposophischer Pflegedienst Mannheim) und Philipp Busche (Chefarzt Innere Medizin an der Klinik Arlesheim) in der Lunch-Session „Pflege neu denken – Pflege als co-therapeutischer Beruf mit Zukunft“.
Die Lunch-Session wurde aufgezeichnet und » ist hier verfügbar