Die Anthroposophischen Öldispersionsbäder sind etwas ganz Besonderes: Beim Baden wird der Patient in Wasser, Wärme und Öl „eingehüllt“, so dass der Heilungsprozess unterstützt werden kann. Menschen, die erschöpft sind oder deren körpereigene Wärmeorganisation gestört ist, profitieren davon besonders.

Die Anregung zu den Öldispersionsbädern geht auf Rudolf Steiner zurück und wurde später von Werner Junge aufgegriffen, der 1937 einen Apparat entwickelt hat, um Wasser und Öl zu therapeutischen Zwecken zu vermischen.

Mit dem Apparat wird Wasser und Öl so fein zerstäubt, dass sich das Öl als hauchdünner Film stabil um die feinen Wassertröpfchen legen kann. Dabei werden dem Wasser besondere Kombinationen von ätherischen Ölen zugesetzt, nicht jedoch synthetische Emulgatoren. Da das Öl durch die Verwirbelung im zuströmenden Wasser eine bis zu 2.500-fach vergrößerte Oberfläche hat, können die winzigen Öl-Wasser-Tröpfchen die natürliche Schutzbarriere der Haut passieren, so dass sie die tieferen Hautschichten erreichen und die ätherischen Wirkstoffe in die Blutbahn gelangen können. Untersuchungen konnten zeigen, dass die Ölteilchen transkutan resorbiert und im Stoffwechsel weiterverarbeitet werden. Verstärkt wird der positive Effekt noch durch eine spezielle Unterwasser-Bürstenmassage, die auf der » Rhythmischen Massage aufbaut und den Lymphfluss anregt.

Effektiver Wärmespeicher

Da die Haut die Öltröpfchen transkutan aufnimmt, bleibt der wärmespeichernde Effekt des Öldispersionsbades noch Stunden nach dem Bad erhalten – im Gegensatz zu einem herkömmlichen Wannenbad, bei dem eine höhere Hauttemperatur nur kurzzeitig erreicht wird. Die Kerntemperatur des Badenden wird lang anhaltend erhöht. So trägt das Öldispersionsbad schonend zu einer Normalisierung des Wärmehaushaltes bei und schafft damit eine der Grundvoraussetzungen für ein stabiles Immunsystem sowie für ein gesundes Lebensgefühl. Darüber hinaus können Öldispersionsbäder gerade bei kleinen Kindern oder älteren Menschen sinnvoll sein, da sie den Kreislauf und die Organe weniger stark als konventionelle Wärmetherapien belasten.

Vielfältig angewandt

Das Öldispersionsbad wird sehr vielfältig eingesetzt, zum Beispiel bei Neurodermitis oder Hautallergien, bei Stoffwechselerkrankungen, bei Entzündungen, bei Arthrose, Minderungen der Beweglichkeit und der Mobilität wie beispielsweise bei neurodegenerativen Erkrankungen, bei vegetativen Funktionsstörungen des Kreislaufs und der Atmung wie Asthma bronchiale oder Herzrhythmusstörungen, bei Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen sowie bei psychiatrischen oder psychosomatischen Erkrankungen wie Depressionen, Unruhe- und Angstzuständen.

Je nach Krankheitsbild werden unterschiedliche Öle eingesetzt: So wirken zum Beispiel die intensiven Wärmekräfte des Thymianöls ausgleichend bei allen Formen von Unterkühlung und Erkältung, während die aktivierenden Kräfte des Rosmarins den Blutdruck und die allgemeine Vitalität spürbar anregen.

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Erfahrungsbericht

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Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des » Internationaler Verein für Anthroposophische Badetherapie