„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare“ – so charakterisiert Christian Morgenstern die Seele. Deshalb fragt die Medizin heute zunehmend nach möglichen seelischen Faktoren einer Krankheit. Es ist eine besondere Stärke der Anthroposophischen Medizin, dieses Zusammenwirken in den Mittelpunkt des therapeutischen Handelns zu stellen. In der anthroposophisch orientierten Psychosomatik und Psychotherapie geht es dabei vor allem darum, neben der körperlichen und seelischen Verfassung des Menschen auch eine spirituelle Entwicklung mit einzubeziehen.
Im Rahmen der Anthroposophischen Psychotherapie und Psychosomatik werden die komplexen und vielfältigen seelischen Ursachen einer Krankheit ganzheitlich, also in Bezug auf Körper, Geist und Seele, betrachtet. Wenn zum Beispiel gekränkte seelische Empfindungen nicht wahrgenommen und bearbeitet werden, werden sie nicht selten in eine körperliche Erkrankung »verschoben«. Die Anthroposophische Psychotherapie hilft den Menschen dabei, diese zugrundeliegenden Zusammenhänge zu verstehen. Gesund werden heißt hierbei, sich auf den Prozess einer seelischen Entwicklung einlassen zu wollen.