Leben braucht Pflege – vom Lebensbeginn bis zum Lebensende: Dabei geht es nicht ausschließlich darum, Menschen bei der Körperpflege behilflich zu sein. In der Anthroposophischen Medizin steht der Mensch in seiner Ganzheit – mit Körper, Geist und Seele – im Mittelpunkt.
Im Gesamtkonzept der Anthroposophischen Medizin spielt die Pflege eine zentrale Rolle. Sie hat zum Ziel, Gesundheit zu fördern, Leiden zu lindern und Entwicklungsmöglichkeiten, die in der Krankheit liegen, bewusst zu machen. Konkret bedeutet das, dass sich die Pflegenden auf der einen Seite um die alltäglichen Bedürfnisse des Patienten kümmern: Sie ernähren und reinigen ihn, sie bewegen und entlasten ihn, sie regen ihn an. Auf der anderen Seite begleiten sie den Patienten in seiner Krankheit. Sie stehen ihm bei, beraten und ermutigen ihn. Die Individualität des Menschen bildet den Maßstab für alle pflegerischen Entscheidungen, auch und gerade bei bewusstlosen oder demenzkranken Patienten. Es ist eine besondere Leistung der Anthroposophischen Pflege, den Menschen in wirklich allen Phasen seines Lebens, auch am Lebensende, als ein freies, sich beständig weiter entwickelndes Wesen zu betrachten – ein Ansatz, der gerade heute mit einer zunehmenden Zahl von Pflegebedürftigen für eine neue Kultur in der Pflege steht.
Im Rahmen der Anthroposophischen Pflege werden besondere Pflegekonzepte eingesetzt, zum Beispiel das Konzept der 12 Pflegerischen Gesten oder äußere Anwendungen wie Einreibungen, Wickel und Auflagen. Dabei werden die Erkenntnisse der modernen Pflegeforschung ebenso wie die geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse der Anthroposophie genutzt.
Die Anthroposophische Pflege hat sich seit knapp 100 Jahren zunächst in Anthroposophischen Kliniken, Altenheimen und heilpädagogischen Heimen entwickelt. In Deutschland gibt es etwa 40 stationäre Einrichtungen (Akutkliniken, Reha-Kliniken und Altenheime), die mit dem Konzept der Anthroposophischen Pflege arbeiten. Seit etwa 20 Jahren gibt es auch anthroposophisch orientierte ambulante Pflegedienste, die häusliche Pflege anbieten.
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» Verband für Anthroposophische Pflege e.V.
Für sich selbst sorgen
"Und was kann ich für mich selbst tun?" Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. In der Anthroposophischen Medizin gibt es Anwendungen, die Patientinnen und Patienten ganz einfach selbst durchführen können. Ein Beispiel ist eine Salbenauflage bei Schlafstörungen und Stress, die die Pflegeexpertin Britta Wilde im Video vorstellt:
Weitere Videos aus der Reihe "Für sich selbst sorgen" haben wir » hierfür Sie zusammengestellt.
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