Verstehen

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Was bedeutet das eigentlich – Anthroposophische Medizin? Ergänzung oder gar Gegensatz zur Schulmedizin? Wer hat's erfunden? Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Wofür steht "Anthroposophische Medizin"?

Die Anthroposophische Medizin ist keine "Alternativmedizin" und will die moderne naturwissenschaftliche Medizin nicht ersetzen – sie soll vielmehr ganz bewusst erweitert werden. Damit ist gemeint: Die Anthroposophische Medizin berücksichtigt in Diagnose und Behandlung nicht nur die messbaren Befunde des erkrankten Menschen, sondern auch sein allgemeines Befinden und seine individuelle Lebenssituation.

Praktiziert wird die Anthroposophische Medizin ausschließlich von Ärzten, die neben ihrer Approbation und/oder ihrer Facharztausbildung eine Aus- und Weiterbildung in Anthroposophischer Medizin absolviert haben. Auch die Therapeuten der Anthroposophischen Medizin verfügen über akademische Abschlüsse oder sind zertifiziert ausgebildet. So können in der anthroposophischen Diagnostik und Therapie alle Bestandteile der Schulmedizin eingesetzt werden. Erweiternd bezieht die Anthroposophische Medizin geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, die auf Rudolf Steiner und Ita Wegman zurückgehen.

Wer hat die Anthroposophische Medizin begründet?

Die Anthroposophische Medizin geht auf den Naturwissenschaftler und Philosophen Rudolf Steiner (1861-1925) zurück und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von ihm und der Ärztin Ita Wegman (1876-1943) gemeinsam entwickelt.

Welche Stellung hat die Anthroposophische Medizin?

Heute wird die Anthroposophische Medizin in über 80 Ländern praktiziert und durch fortlaufende Forschung weiterentwickelt. In Deutschland ist die Anthroposophische Medizin seit 1976 im Arzneimittelgesetz als medizinische Richtung gesetzlich verankert und im Sozialgesetzbuch V als "besondere Therapierichtung" anerkannt.

Wird die Anthroposophische Medizin von der Krankenkasse bezahlt?

Ja, allerdings gelten für die Kostenübernahme der Therapien und der Arzneimittel durch die Gesetzlichen Krankenkassen bestimmte Regeln.Bitte informieren Sie sich » hier [bitte verlinken zu Erstattung & Kosten]

Welche Therapien setzt die Anthroposophische Medizin ein?

Zu den Besonderheiten der Anthroposophischen Medizin gehört auch ein erweitertes therapeutisches Spektrum: Anthroposophische Kunsttherapie und Heileurythmie werden zum Beispiel eingesetzt, um die schöpferischen und selbstheilenden Kräfte der Patientinnen und Patienten anzuregen. Darüber hinaus arbeitet die Anthroposophische Medizin mit Rhythmischer Massage nach Dr. Ita Wegman sowie mit stärkenden Öldispersionsbädern, Wickeln und Auflagen. Bitte informieren Sie sich » hier [bitte verlinken zu: Verstehen / Therapien]

Gibt es auch Anthroposophische Krankenhäuser?

Ja. Stationär ist die Anthroposophische Medizin in Deutschland durch 15 Klinikeinrichtungen vertreten, zu denen Akutkliniken, Fachkliniken sowie Kur- und Reha-Einrichtungen gehören. Die Akutkrankenhäuser kommen dem gesetzlichen Versorgungsauftrag für die Bevölkerung nach. Die drei größten Akutkliniken sind Herdecke (Witten-Herdecke), Havelhöhe (Berlin) und die Filderklinik (nahe Stuttgart). Daneben gibt es Fachkliniken für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin, ebenso wie internistische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern sowie Reha-Einrichtungen mit den Schwerpunkten Krebsnachsorge, Geriatrie, Psychosomatik und Eltern-Kind-Kuren. Insgesamt kommt die Anthroposophische Medizin in Deutschland auf rund 1.800 Betten, davon ca. 1.500 im Akut- und 300 im Reha-Bereich. Außerdem gibt es 35 Anthroposophische Pflegeheime plus 23 Anthroposophische Pflegedienste sowie 228 Anthroposophische heilpädagogische Einrichtungen.

Wo finde ich eine/ anthroposophische/n Ärztin/Arzt?

Wo Sie eine/n anthroposophische/n Ärztin/Arzt finden, erfahren Sie bei der Hotline des anthroposophischen Patientenverbandes GESUNDHEIT AKTIV. Dort können Sie auch erfahren, wo es stationäre Einrichtungen der Anthroposophischen Medizin gibt. Die Hotline ist von Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, und von Montag bis Donnerstag, von 14 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 01803 – 30 50 55 besetzt (0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk höchstens 0,42 €/Min.).

Was bedeutet das eigentlich - Anthroposophische Medizin? Ergänzung oder gar Gegensatz zur Schulmedizin? Wer hat´s erfunden? Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestelle Fragen.

 

Wofür steht "Anthroposophische Medizin"?

Die Anthroposophische Medizin ist keine "Alternativmedizin" und will die moderne naturwissenschaftliche Medizin nicht ersetzen – sie soll vielmehr ganz bewusst erweitert werden. Damit ist gemeint: Die Anthroposophische Medizin berücksichtigt in Diagnose und Behandlung nicht nur die messbaren Befunde des erkrankten Menschen, sondern auch sein allgemeines Befinden und seine individuelle Lebenssituation.

Praktiziert wird die Anthroposophische Medizin ausschließlich von Ärzten, die neben ihrer Approbation und/oder ihrer Facharztausbildung eine Aus- und Weiterbildung in Anthroposophischer Medizin absolviert haben. Auch die Therapeuten der Anthroposophischen Medizin verfügen über akademische Abschlüsse oder sind zertifiziert ausgebildet. So können in der Diagnostik und Therapie alle Bestandteile der Schulmedizin eingesetzt werden. Erweiternd bezieht die Anthroposophische Medizin geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, die auf Rudolf Steiner und Ita Wegman zurückgehen.

Wer hat die Anthroposophische Medizin begründet?

Die Anthroposophische Medizin geht auf den Naturwissenschaftler und Philosophen Rudolf Steiner (1861-1925) zurück und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von ihm und der Ärztin Ita Wegman (1876-1943) gemeinsam entwickelt.

Welche Stellung hat die Anthroposophische Medizin?

Heute wird die Anthroposophische Medizin in über 80 Ländern praktiziert und durch fortlaufende Forschung weiterentwickelt. In Deutschland ist die Anthroposophische Medizin seit 1976 im Arzneimittelgesetz als medizinische Richtung gesetzlich verankert und im Sozialgesetzbuch V als "besondere Therapierichtung" anerkannt.

Wird die Anthroposophische Medizin von der Krankenkasse bezahlt?

Ja, allerdings gelten für die Kostenübernahme der Therapien und der Arzneimittel durch die Gesetzlichen Krankenkassen bestimmte Regeln. Bitte informieren Sie sich » hier

Welche Therapien setzt die Anthroposophische Medizin ein?

Zu den Besonderheiten der Anthroposophischen Medizin gehört auch ein erweitertes therapeutisches Spektrum: Anthroposophische Kunsttherapie und Heileurythmie werden zum Beispiel eingesetzt, um die schöpferischen und selbstheilenden Kräfte der Patientinnen und Patienten anzuregen. Darüber hinaus arbeitet die Anthroposophische Medizin mit Rhythmischer Massage nach Dr. Ita Wegman sowie mit stärkenden Öldispersionsbädern, Wickeln und Auflagen. Bitte informieren Sie sich » hier

Gibt es auch Anthroposophische Krankenhäuser?

Ja. Stationär ist die Anthroposophische Medizin in Deutschland durch 15 Klinikeinrichtungen vertreten, zu denen Akutkliniken, Fachkliniken sowie Kur- und Reha-Einrichtungen gehören. Die Akutkrankenhäuser kommen dem gesetzlichen Versorgungsauftrag für die Bevölkerung nach. Die drei größten Akutkliniken sind Herdecke (Witten-Herdecke), Havelhöhe (Berlin) und die Filderklinik (nahe Stuttgart). Daneben gibt es Fachkliniken für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin, ebenso wie internistische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern sowie Reha-Einrichtungen mit den Schwerpunkten Krebsnachsorge, Geriatrie, Psychosomatik und Eltern-Kind-Kuren.

Insgesamt kommt die Anthroposophische Medizin in Deutschland auf rund 1.800 Betten, davon ca. 1.500 im Akut- und 300 im Reha-Bereich. Außerdem gibt es 35 Anthroposophische Pflegeheime plus 23 Anthroposophische Pflegedienste sowie 228 Anthroposophische heilpädagogische Einrichtungen.

Wo finde ich eine/n anthroposophische/n Ärztin/Arzt?

Wo Sie eine/n anthroposophische/n Ärztin/Arzt finden, erfahren Sie bei der Hotline des anthroposophischen Patientenverbandes » GESUNDHEIT AKTIV. Dort können Sie auch erfahren, wo es stationäre Einrichtungen der Anthroposophischen Medizin gibt.

Die Hotline ist von Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, und von Montag bis Donnerstag, von 14 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 01803 – 30 50 55 besetzt (0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk höchstens 0,42 €/Min.).

Oder Sie nutzen die » Arztsuche auf der Website der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD).

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Die Anthroposophische Medizin arbeitet mit Arzneimitteln, die auf verschiedenen Ebenen wirken: Sie greifen direkt in akute und chronische Krankheitsprozesse ein, lindern Symptome und unterstützen den Heilungsprozess. Sie werden entweder als Einzeltherapie oder auch häufig begleitend zur Schulmedizin verordnet – gemäß dem Ansatz der Anthroposophischen Medizin, die sich als Erweiterung und nicht als Ersatz der modernen naturwissenschaftlichen Medizin versteht.

Die Anthroposophischen Arzneimittel unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle und den für alle Arzneimittel geltenden gesetzlichen Auflagen. Das breite Anwendungsgebiet reicht von Bagatellerkrankungen bis hin zu schwerwiegenden Krankheitsbildern, wie zum Beispiel die Misteltherapie in der Onkologie (Krebstherapie).

Etwas ganz Besonderes

Ursprung, Herstellung und Anwendung der Anthroposophischen Arzneimittel gehen auf Rudolf Steiner zurück, der die grundlegenden Konzepte zusammen mit Pharmazeuten Anfang des vergangenen Jahrhunderts erarbeitet hatte. Seit damals werden diese Grundlagen nach modernen Erkenntnissen laufend weiter entwickelt.

Die Anthroposophische Medizin verwendet für ihre Arzneimittel fast ausschließlich natürliche Ausgangsstoffe. Die Rohstoffe und Ausgangsmaterialien sind entweder mineralischen, metallischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs: zum Beispiel Quarz, Schwefel, Kupfer, Silber, Arnika, Euphrasia, Bienen, Ameisen, Schlangengift. Die meisten Heilpflanzen kommen aus dem biologisch-dynamischen Anbau oder aus zertifizierter Wildsammlung. Die mineralischen und metallischen Ausgangsstoffe werden aus natürlich vorkommenden Gesteinen, Mineralien und Erzen aufgeschlossen. Die Anthroposophische Pharmazie arbeitet die spezifischen Heilkräfte eines natürlichen Stoffes heraus, um sie auf ein bestimmtes therapeutisches Ziel hin auszurichten und gezielt einzusetzen.

Vielseitig hergestellt und angewendet

Für die Anthroposophischen Arzneimittel gelten sehr unterschiedliche Herstellungsverfahren, die vom jeweiligen Krankheitsbild abhängen. Neben den konventionellen Herstellungsarten – wie zum Beispiel Extraktion von Drogen bzw. frischen Arzneipflanzen mit Alkohol/Wasser-Gemischen oder Bearbeiten von Mineralien mit chemisch-physikalischen Methoden – kommen in der Anthroposophischen Pharmazie auch spezielle Verfahren zum Einsatz: Ein Beispiel ist die so genannte Metallspiegelherstellung, bei dem das Metall eine außergewöhnliche Reinheit und Qualität aufweist, die in dieser Form handelsüblich nicht zur Verfügung steht.

Darüber hinaus hält die Anthroposophische Pharmazie eine Vielzahl von unterschiedlichen Medikamenten bereit, die es ermöglicht, die Behandlung genau auf die medizinischen Erfordernisse des jeweiligen Krankheitsbildes und individuell auf den gesamten Organismus des Patienten abzustimmen. Eine komplette Übersicht bietet der Anthroposophische Pharmazeutische Codex (APC), der als Arzneibuch die Qualität der Anthroposophischen Medikamente sichert.

Wirksam gegen Krebs

Auch bei schwerwiegenden Erkrankungen hat sich die Anthroposophische Pharmazie bewährt. Das bekannteste Beispiel ist die Misteltherapie, die heute zu den meist verordneten Arzneimitteln in der Krebsmedizin gehört und damit de facto zu einer biologischen Standardtherapie in der Onkologie geworden ist.

Mistelextrakte wirken im menschlichen Körper auf unterschiedliche Weise. Sie können den "Selbstmord" (Apoptose) der Krebszellen anregen und dazu beitragen, dass der Tumor nicht weiter wächst oder sogar kleiner wird. Die aufgrund der Krebserkrankung verringerten Immunzellen vermehren sich wieder. In vielen Studien konnte mittlerweile gezeigt werden, dass sich die Misteltherapie direkt auf die Lebensqualität auswirkt: Mit Mistel behandelte Krebspatienten fühlen sich insgesamt besser und leistungsfähiger, haben mehr Appetit, schlafen besser und sind weniger infektanfällig. Auch wirkt die Misteltherapie stimmungsaufhellend, kann tumorbedingte Schmerzen lindern und das Fatigue-Syndrom (Müdigkeit) verbessern.

Mistelextrakte werden meist subkutan gespritzt. Die Dosis wird langsam gesteigert, bis an der Einstichstelle eine Rötung erkennbar ist. Diese Lokalreaktion ist keine Nebenwirkung, sondern erwünscht – zeigt sie doch an, dass das Immunsystem auf die Mistel reagiert. Jede Misteltherapie ist eine individuelle Therapie, so dass es kein Schema gibt, das für alle Patienten gleichermaßen gültig ist. Dementsprechend gibt es in der Misteltherapie immer eine Einleitungsphase, um die Verträglichkeit zu testen und um die richtige Dosis sowie das passende Präparat zu finden. Anschließend folgt die zyklische Erhaltungstherapie über mehrere Jahre. Eine Misteltherapie sollte bei einem darauf spezialisierten Arzt erfolgen.

Obwohl die Misteltherapie das am besten erforschte komplementärmedizinische Verfahren in der Krebsmedizin ist, wird ihre klinische Wirksamkeit immer wieder kontrovers diskutiert. Bei sachlicher Betrachtung der Studienlage kommt man allerdings heute nicht mehr umhin, die Misteltherapie als etabliertes Therapieverfahren mit hoher Wirksamkeit zu bewerten. Die Patientinnen und Patienten sehen das mittlerweile genauso. Rund 60 Prozent der Krebspatienten wenden die Mistel heute an.

Erfahrungsberichte

Welche Erfahrungen Patientinnen und Patienten mit Anthroposophischen Arzneimitteln gemacht haben, können Sie hier nachlesen:

» "Kleine Ampulle, große Wirkung" - Arzneimittel in der Frauenheilkunde 

» "Sanfte Hilfe bei Rheuma" - wie die Anthroposophische Medizin bei Schuppenflechte-Arthritis hilft" 

Erfahren Sie mehr ...

» Gesellschaft für Anthroposophische Pharmazie in Deutschland e.V. 

Leben braucht Pflege – vom Lebensbeginn bis zum Lebensende: Dabei geht es nicht ausschließlich darum, Menschen bei der Körperpflege behilflich zu sein. In der Anthroposophischen Medizin steht der Mensch in seiner Ganzheit – mit Körper, Geist und Seele – im Mittelpunkt.

Im Gesamtkonzept der Anthroposophischen Medizin spielt die Pflege eine zentrale Rolle. Sie hat zum Ziel, Gesundheit zu fördern, Leiden zu lindern und Entwicklungsmöglichkeiten, die in der Krankheit liegen, bewusst zu machen. Konkret bedeutet das, dass sich die Pflegenden auf der einen Seite um die alltäglichen Bedürfnisse des Patienten kümmern: Sie ernähren und reinigen ihn, sie bewegen und entlasten ihn, sie regen ihn an. Auf der anderen Seite begleiten sie den Patienten in seiner Krankheit. Sie stehen ihm bei, beraten und ermutigen ihn. Die Individualität des Menschen bildet den Maßstab für alle pflegerischen Entscheidungen, auch und gerade bei bewusstlosen oder demenzkranken Patienten. Es ist eine besondere Leistung der Anthroposophischen Pflege, den Menschen in wirklich allen Phasen seines Lebens, auch am Lebensende, als ein freies, sich beständig weiter entwickelndes Wesen zu betrachten – ein Ansatz, der gerade heute mit einer zunehmenden Zahl von Pflegebedürftigen für eine neue Kultur in der Pflege steht.

Im Rahmen der Anthroposophischen Pflege werden besondere Pflegekonzepte eingesetzt, zum Beispiel das Konzept der 12 Pflegerischen Gesten oder äußere Anwendungen wie Einreibungen, Wickel und Auflagen. Dabei werden die Erkenntnisse der modernen Pflegeforschung ebenso wie die geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse der Anthroposophie genutzt.

Die Anthroposophische Pflege hat sich seit knapp 100 Jahren zunächst in Anthroposophischen Kliniken, Altenheimen und heilpädagogischen Heimen entwickelt. In Deutschland gibt es etwa 40 stationäre Einrichtungen (Akutkliniken, Reha-Kliniken und Altenheime), die mit dem Konzept der Anthroposophischen Pflege arbeiten. Seit etwa 20 Jahren gibt es auch anthroposophisch orientierte ambulante Pflegedienste, die häusliche Pflege anbieten.

 

Erfahren Sie mehr ...

» Verband für Anthroposophische Pflege e.V.

 

Für sich selbst sorgen

"Und was kann ich für mich selbst tun?" Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. In der Anthroposophischen Medizin gibt es Anwendungen, die Patientinnen und Patienten ganz einfach selbst durchführen können. Ein Beispiel ist eine Salbenauflage bei Schlafstörungen und Stress, die die Pflegeexpertin Britta Wilde im Video vorstellt:

Weitere Videos aus der Reihe "Für sich selbst sorgen" haben wir » hierfür Sie zusammengestellt.

 

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„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare“ – so charakterisiert Christian Morgenstern die Seele. Deshalb fragt die Medizin heute zunehmend nach möglichen seelischen Faktoren einer Krankheit. Es ist eine besondere Stärke der Anthroposophischen Medizin, dieses Zusammenwirken in den Mittelpunkt des therapeutischen Handelns zu stellen. In der anthroposophisch orientierten Psychosomatik und Psychotherapie geht es dabei vor allem darum, neben der körperlichen und seelischen Verfassung des Menschen auch eine spirituelle Entwicklung mit einzubeziehen.

Im Rahmen der Anthroposophischen Psychotherapie und Psychosomatik werden die komplexen und vielfältigen seelischen Ursachen einer Krankheit ganzheitlich, also in Bezug auf Körper, Geist und Seele, betrachtet. Wenn zum Beispiel gekränkte seelische Empfindungen nicht wahrgenommen und bearbeitet werden, werden sie nicht selten in eine körperliche Erkrankung »verschoben«. Die Anthroposophische Psychotherapie hilft den Menschen dabei, diese zugrundeliegenden Zusammenhänge zu verstehen. Gesund werden heißt hierbei, sich auf den Prozess einer seelischen Entwicklung einlassen zu wollen.

 

Erfahren Sie mehr...

Die Wege zu Heilung und Gesundheit sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Jeder Mensch hat seine eigene Gesundheit – und seine eigene Krankheit. So geht die Anthroposophische Medizin davon aus, dass erst das Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist das Individuum ausmacht. Deshalb ist der kranke Mensch auch viel mehr als die Summe seiner Krankheitssymptome.

Dabei ist die Anthroposophische Medizin keine "Alternativmedizin", sie will die konventionelle Medizin nicht ersetzen – sie soll vielmehr ganz bewusst erweitert werden. So können in der Diagnostik und Therapie alle Bestandteile der Schulmedizin eingesetzt werden. Dementsprechend haben Anthroposophische Ärzte/innen ein „normales“ Medizinstudium sowie eine konventionelle Facharztausbildung durchlaufen. Erweiternd bezieht die Anthroposophische Medizin geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, die auf Rudolf Steiner, den Begründer der Anthroposophie, und die Ärztin Ita Wegman zurückgehen.

Grundsätzlich geht die Anthroposophische Medizin davon aus, dass Krankheiten keine zufällig auftretenden Fehlfunktionen sind. Vielmehr werden Krankheiten als Prozesse verstanden, die als körperliche oder seelische Störung oder Veränderung auftreten, wenn die Wechselbeziehungen zwischen Körper, Geist und Seele eines Patienten nicht mehr harmonisch ineinander greifen. Krankheiten können deswegen nie pauschal beurteilt oder therapiert werden.

Durch Therapien selber aktiv werden

Geeignet ist die Anthroposophische Medizin für alle – auch für chronische – Krankheitsbilder. Dabei begreift sie die Patientinnen und Patienten als aktive Partner, die sich an ihrem Genesungsprozess selbstbewusst beteiligen. Sie werden dazu ermutigt, sich aktiv für ihre Gesundheit einzusetzen und neue, "gesunde" Verhaltensweisen zu erlernen. Besonders chronisch kranke Menschen fühlen sich dadurch ihrer Krankheit weniger ausgeliefert und entdecken neue Zugänge zu ihren individuellen Ressourcen.

Ein wichtiger Schwerpunkt innerhalb der Anthroposophischen Medizin ist das erweiterte Therapiespektrum. » Kunsttherapien, » Heileurythmie, » Rhythmische Massage und spezifische » Arzneimittel werden ergänzend eingesetzt, um die Symptome zu lindern und die Selbstheilungskräfte des Menschen auf physischer, seelischer und geistiger Ebene zu aktivieren. Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, setzt die Anthroposophische Medizin darüber hinaus besondere Maßnahmen wie » Öldispersionsbäder sowie Wickel und Auflagen ein. Auch die » Anthroposophische Pflege arbeitet ganzheitlich, wobei die Ergebnisse der modernen Pflegeforschung ebenso wie die geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse der Anthroposophie genutzt werden. 

Was ist Anthroposophische Medizin?

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Gemeinsam für den Patienten da sein

Die Anthroposophische Medizin versteht sich als therapeutisches Gesamtkonzept, in dem die ambulante und die stationäre Versorgung des erkrankten Menschen gleichberechtigt nebeneinander stehen und die verschiedenen Gesundheitsberufe (Ärzte, Therapeuten, Pflegende) eng zusammenarbeiten. Es gibt in Deutschland rund 1.200 niedergelassene Anthroposophische Ärzte/innen. Anthroposophische Arzneimittel und Therapien (zum Beispiel die Misteltherapie) werden jedoch von weitaus mehr Ärztinnen und Ärzten verordnet.

Die Anthroposophische Medizin ist in Deutschland durch 13 stationäre Einrichtungen vertreten, zu denen Akutkrankenhäuser (gesetzlicher Versorgungsauftrag für die Bevölkerung), Fachkliniken sowie Belegkliniken oder einzelne Stationen gehören. Die drei größten Akutkliniken sind die » Filderklinik (nahe Stuttgart) sowie die Gemeinschaftskrankenhäuser » Havelhöhe (Berlin) und » Herdecke (Witten-Herdecke). Darüber hinaus gibt es fünf Anthroposophische Rehakliniken (inklusive ein Eltern-Kind-Kurheim). Außerdem gibt es Anthroposophische Pflegeheime und zahlreiche ambulante Pflegedienste sowie über 200 Anthroposophische heilpädagogische Einrichtungen.