Auguste Deter war die erste Patientin, an der Alois Alzheimer das später nach ihm benannte Krankheitsbild erforschte. Kann man in ihrem Murmeln mehr vernehmen als nur Verwirrung und Auflösung?
Die Autorin Dr. Silke Kirch reflektiert vielfältige wissenschaftliche Untersuchungen und schöpft zugleich aus ihrer künstlerischen Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen. Sie lädt zu dem Gedanken ein, Alzheimer nicht allein vom Subjekt her, sondern im Horizont der zwischenmenschlichen Beziehungen zu verstehen. Entstanden ist ein engagiertes Buch, das trotz des scheinbar düsteren Themas geistreich und mit literarischem Charme den Verlust des Erinnerungsvermögens einfühlsam zu deuten weiß. Anstelle einer weiteren Geschichte von Defiziten nimmt hier eine neue Philosophie des Vergessens Kontur an.
Silke Kirch (2015): Das Murmeln der Auguste Deter. Oder: Was ist die Kunst im Umgang mit Demenz? Info3-Verlag, Frankfurt. 15,80 Euro, 168 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-95779-021-7
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