Breite Teilnahme der Anthroposophischen Medizin am Austausch von Wissenschaft und Forschung

Bereits zum zweiten Mal hat sich das Who is Who der Integrativen Medizin in Berlin zum Austausch getroffen: Vom 20. bis 22. November 2009 fand in Berlin der "2. Europäische Kongress für Integrative Medizin" (ECIM) statt. Wissenschaftler, Gesundheitspolitiker und praktisch tätige Ärztinnen und Ärzte aus den verschiedensten europäischen Ländern diskutierten über neue Ergebnisse, Forschungsansätze und Methodenfragen, um gemeinsam die Zukunft umfassender Patientenversorgung auszuloten.

In zahlreichen Workshops und Vorträgen wurde deutlich gemacht, dass sich die Integrative Medizin als Brücke zwischen schul- und komplementärmedizinischen Verfahren versteht. Am 22. November 2009 wurde der Fachkongress um einen offenen Patiententag ergänzt, bei dem die interessierte Öffentlichkeit die verschiedenen Ansätze - auch ganz praktisch - kennen lernen konnte. Sowohl am Fachkongress als auch beim Patiententag war die Anthroposophische Medizin breit vertreten. Im Ausstellerbereich wurden vor allem die Arzneimittel der Anthroposophischen Medizin und als Hersteller die beiden großen Anbieter WALA und WELEDA sowie die beiden spezialisierten Hersteller von Mistelpräparaten ABNOBA und HELIXOR vorgestellt.

Obwohl der Akzent auf der wissenschaftlichen Auseinandersetzung lag, wurden in diesem Jahr vermehrt auch ganz konkrete Fragen zur Integrativen Medizin diskutiert. In zahlreichen Fallkonferenzen wurden die verschiedenen komplementärmedizinischen Ansätze anhand verschiedener Kasuistiken vorgestellt und diskutiert, wie die Patientenversorgung durch eine Integrative Medizin verbessert werden könne - Chancen und Grenzen der komplementärmedizinischen Zusammenarbeit kamen offen und konstruktiv zur Sprache.

Überzeugender Ansatz der Anthroposophischen Medizin

Sowohl beim Fachkongress als auch beim anschließenden Patiententag war die Anthroposophische Medizin breit vertreten und hat damit auch bei dieser Gelegenheit ein klares Zeichen zur Intensivierung der wissenschaftlichen Aktivitäten gesetzt. Der neue, von Dr. Peter Heusser geleitete "Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin" (Universität Witten/Herdecke), hat mit einer Gruppe von Wissenschaftlern an verschiedenen Veranstaltungen als Referenten teilgenommen.

Auch die beiden großen Anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhäuser Havelhöhe (Berlin) und Herdecke (Witten-Herdecke) waren mit ihren Ärzten und Wissenschaftlern breit im Programm vertreten. Als Themenfelder hat die Anthroposophische Medizin beim Kongress ein breites Spektrum abgedeckt: Im Bereich der Kinderheilkunde zum Beispiel wurden die Themen Allergien und komplementärmedizinische Krebstherapie vorgestellt, bei den Konzepten und Systemen wurde beispielsweise die Salutogenese aus Anthroposophischer Perspektive diskutiert und in der Krebstherapie wurden unter anderem Forschungsarbeiten zum Fatigue-Syndrom sowie zur Misteltherapie dargestellt. Auch an allen Fallkonferenzen waren Anthroposophische Ärzte beteiligt, um gemeinsam mit den Vertretern der anderen Richtungen Erfahrungen und Ergebnisse zu den unterschiedlichen Konzepten und Ansätzen auszutauschen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Vorstellung neuer didaktischer Konzepte für die Medizinerausbildung: So erntete die bundesweit erste Ausbildungsstation Deutschlands (am Anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke), die vom "Integrierten Begleitstudium Anthroposophische Medizin" entwickelt wurde, viel Anerkennung für das einzigartige Konzept.

Mit dem Kongress konnten die Veranstalter verdeutlichen, dass ein anspruchsvolles und umfassendes Konzept wie die Integrative Medizin, das den Brückenschlag zwischen verschiedenen komplementär- und schulmedizinischen Ansätzen sucht, nur im Austausch und im Dialog entwickelt werden kann. Dr. Alfred Längler vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) stellte auf dem Kongress eigene Forschungsarbeiten vor und erlebte den Dialog als sehr fruchtbar: "Alle komplementärmedizinischen Richtungen profitieren vom Austausch. Deshalb braucht es solche Kongresse, um die Integrative Medizin weiter zu stärken. Auf dem Kongress konnten wir außerdem mit unseren Forschungsaktivitäten und unseren Erfahrungen zeigen, dass die Anthroposophische Medizin als wichtiger und anerkannter Akteur ihren festen Platz innerhalb der Integrativen Medizin gefunden hat."

Pressekontakt:
Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD)
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Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner 17 Mitglieder. Mitgliedsorganisationen sind Berufs- und Patientenverbände, Klinikverband, gemeinnützige Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie Hersteller Anthroposophischer Arzneimittel.