Politisches Engagement zahlt sich aus

Wer Dinge verändern möchte, der muss sich einbringen und Neues anstoßen. Das haben sich auch die Ärztinnen und Ärzte auf die Fahnen geschrieben, die über die Liste Integrative Medizin (LIMed) zur Wahl der Delegierten in die Landesärztekammern kandidieren.

Sie alle sind in integrativ-medizinischen Verfahren wie Anthroposophische Medizin, Naturheilverfahren oder Akupunktur tätig und teilen eine Motivation: Sie sind überzeugt, dass unser Gesundheitssystem die gesamte Vielfalt der medizinischen Methoden integrieren und zu einem gemeinsamen Ganzen entwickeln muss, um den Nöten der Patientinnen und Patienten begegnen zu können.
Um die Methoden der Integrativen Medizin mit den bestmöglichen Qualitätsstandards zu versehen, ist es daher notwendig, geregelte und qualifizierte Ausbildungs- und Fortbildungsstandards zu schaffen. Das wiederum ist möglich, wenn Vertreter:innen in der entsprechenden Landesärztekammer aktiv sind und über die LIMed ihre Ansätze auf berufspolitischem Wege in die Gremien der Ärztekammern tragen.
Dr. med. Gabriela Stammer, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Vorständin beim Dachverband Anthroposophische Medizin, setzt sich seit einigen Jahren in Niedersachsen für die Integrative Medizin ein. „Für die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten können wir uns nur dann wirklich einsetzen, wenn es eine gute und wertschätzende Zusammenarbeit gibt.“, sagt sie zu ihrer ganz persönlichen Motivation für diese politische Arbeit.

Erfolge in sechs Ärztekammern

Im Jahr 2019 ist die LIMed erstmals angetreten. Damals standen in der Bremer Ärztekammer die Wahlen an. Ein Vertreter der Liste wurde in die Kammer gewählt und seitdem ist die Integrative Medizin hier vertreten. Es folgten Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern mit je mindestens einem Delegierten der Liste Integrative Medizin in der Ärztekammer. Dort machen sie sich stark für die Belange der Integrativen Medizin. „Es ist toll, was bisher geschafft wurde. Trotzdem sind wir alle aufgerufen, uns weiter einzubringen. Sei es dadurch, dass wir uns über die LIMed in unserer Kammerregion einbringen oder aber auch einfach nur zu den Wahlen gehen und mit unserem Kreuzchen unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen.“, so Gabriela Stammer.
In Berlin stehen für Ende des Jahres 2023 die Wahlen an. Um hier als LIMed antreten zu können, findet sich gerade eine Gruppe zusammen.

Dialog und Methodenpluralismus

Neben der Sicherung der Qualität der Methoden umfasst das Programm der LIMed natürlich noch viel mehr: Allem voran geht es um die Förderung des Dialogs zwischen konventioneller und komplementärer Medizin, um den Methodenpluralismus und um einen Systemwechsel weg von einer ökonomisierten hin zu einer patientenorientierten Medizin. Die Forderungen » sind hier zusammengefasst. Unterstützt wird die LIMed, die keinerlei Verbandsstrukturen hat und unabhängig von Berufs- oder Fachverbänden agiert, von der Hufelandgesellschaft. Diese stellt ihre Plattform den ärztlichen Kolleg:innen aus allen integrativ-medizinischen Bereichen zur Verfügung, ohne die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu beeinflussen.

Vielfältige Möglichkeiten zum Engagement

Wer nicht selbst kandidieren möchte, kann sich trotzdem einbringen und sich für die Integrative Medizin einsetzen. Mit dem Ausbau und der Pflege von bestehenden Netzwerken ergibt sich die Möglichkeit, von den eigenen guten Erfahrung mit der Integrativen Medizin zu berichten. Gabriela Stammer ergänzt: „In der Integrativen Medizin verbindet sich das Wissen aus der konventionellen Medizin mit dem der Komplementärmedizin. Diese doppelte Kompetenz können wir einbringen und wir müssen im Gespräch bleiben, um auf dringende gesundheitsbezogenen Fragen gemeinsam Antworten finden zu können.“

Auf der » Seite der Hufelandgesellschaft gibt es alle Informationen rund um die Liste Integrative Medizin.