Anthroposophische Medizin setzt sich für eine nachhaltige Impf-Strategie gegen Covid-19 ein
Berlin, 5. Februar 2021. Nach einer dynamischen Entwicklungsphase sind die Impfungen gegen SARS-CoV-2 weltweit angelaufen. Die Zulassungsstudien zum Impfschutz sehen vielversprechend aus.
Die Anthroposophische Medizin begrüßt das Impfangebot von COVID-19-Impfstoffen und setzt sich für einen sachlichen Umgang mit dem Thema ein: „Es ist erstaunlich, wie schnell es gelungen ist, Impfstoffe zu entwickeln, die breit eingesetzt werden können, um schwere Covid-19-Verläufe zu reduzieren“, sagt Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin sowie Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD). „Natürlich erhoffen wir uns nun alle, dass die Impfung dazu beitragen kann, die Covid-19-Pandemie zu überwinden und insbesondere die Verletzlichsten unter uns zu schützen“. Fragen zur mittel- und längerfristigen Wirksamkeit allerdings bleiben offen, genauso wie die Frage, ob Geimpfte selber die Erkrankung weitergeben können.
Begleitende Forschung gefordert
Georg Soldner, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Vorstandsmitglied in der Fachgesellschaft „Anthroposophische Ärzte in Deutschland“ (GAÄD), ergänzt: „Wie bei allen Impfungen setzen wir uns auch in diesem Fall dafür ein, eine nachhaltige Perspektive zu entwickeln. Das bedeutet auch, ausreichend große Langzeitstudien und zuverlässig anonymisierte Impfregister aufzulegen, um einen Vergleich zu ermöglichen zwischen den Menschen, die mit den unterschiedlichen Impfstoffen geimpft wurden – und auch zu Menschen, die sich noch nicht haben impfen lassen. Solche, von der Industrie unabhängigen Studien, geben überzeugende Antworten zur Sicherheit der Impfstoffe, auch zur Frage nach möglichen, sehr seltenen Nebenwirkungen, die nicht in Zulassungsstudien erfasst werden können. Kurzum: Wir brauchen eine sorgfältig angelegte Begleitforschung“
Vertrauen aufbauen
Die Anthroposophische Medizin macht sich grundsätzlich und seit Jahren für eine individuelle Impfentscheidung stark. „Auch bei Covid-19 setzen wir auf freiwillige Impfungen. „Wenn die Impfung in ihrer Wirksamkeit und Sicherheit auf der Ebene der Bevölkerung überzeugt, so werden sich genügend Menschen freiwillig impfen lassen“, so Schmidt-Troschke. „Daher begrüßen wir die Entscheidung diverser Politikerinnen und Politiker, den verschiedenen Vorschlägen für eine Impfpflicht – auch implizit über Arbeitgeber, Versicherer und Transportunternehmen – eine klare Absage zu erteilen“, kommentiert Schmidt-Troschke.
Resilienz stärken
Angesichts der noch offenen Fragen zu den Auswirkungen der Impfung auf das Infektionsgeschehen ist klar, dass die Impfung zwar ein wichtiger Baustein in der Überwindung von Sars-CoV-2 ist, aber das Virus nicht allein zum Verschwinden bringen wird. „Deshalb gilt es heute mehr denn je, Maßnahmen zu entwickeln, die den Organismus so stärken, dass ein Virus möglichst wenig Schaden anrichten kann. Es gibt gerade aus der Integrativen Medizin viele Ansätze, um die individuelle Widerstandsfähigkeit zu fördern. Dazu gehören Ernährung, Bewegung, An- und Entspannung, soziale Kontakte“, so Soldner abschließend.
Kürzlich hatten sich bereits auch die internationalen Organisationen der Anthroposophischen Medizin – die » Medizinische Sektion am Goetheanum und die » Internationale Vereinigung der anthroposophischen Ärztegesellschaften (IVAA) – positiv zur Entwicklung von verträglichen und wirksamen Impfungen gegen Sars-CoV-2 geäußert und die Impfung begrüßt.
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Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner 16 Mitglieder. Mitgliedsorganisationen sind Berufsverbände, Klinikverband, gemeinnützige Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie die Hersteller Anthroposophischer Arzneimittel.