STIKO empfiehlt Covid-19-Impfung nun doch für Kinder und Jugendliche
Berlin, 27. August 2021. War der politische (und mediale) Druck am Ende doch zu hoch? Mitte August 2021 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) nach langem Hin und Her doch noch die Covid-19-Impfung für Kinder von 12 bis 17 Jahren empfohlen. Und das, obwohl ihr Risiko für schwere Verläufe nach wie vor extrem gering ist. Die Bundesregierung hat – wenig verwunderlich – die Entscheidung der STIKO ausdrücklich begrüßt.
Politischer Druck
Schon im Vorfeld hatte es Streit und Kontroverse um die bisherige Haltung der STIKO gegeben, die eine Covid-19-Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Vorerkrankungen empfohlen hatte. Die Politik hatte daraufhin großen Druck auf die STIKO ausgeübt und hatte die Impfung in dieser Altersgruppe auch ohne entsprechendes Votum der STIKO propagiert: „Peinlich ist die Nichtbeachtung der eigenen Gesetze durch manche Politiker. Sträflich aber ist, dass die Politik sich in der Impfdebatte an der Wissenschaft versündigt hat. Womöglich mit unabsehbaren Folgen für die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse“, zeigte sich die Ärzte Zeitung (online, 17. August 2021) entsetzt.
Und obwohl sich vor allem der STIKO-Vorsitzende Prof. Thomas Mertens eine politische Einmischung in diese an sich medizinisch-wissenschaftliche Entscheidung verbeten hatte und auch einige Ärzteverbände von einer „faktischen Demontage“ der STIKO warnten, änderte die STIKO ihre Haltung. Die Kommission hatte den Schritt mit neuen Studienergebnissen begründet. Die Impfung solle trotzdem freiwillig bleiben – und die Präsenz im Schulunterricht nicht vom Impfstatus abhängen, fügte die STIKO hinzu.
Impfungen in Schulen?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt… Natürlich wird der Druck, sich impfen zu lassen, nun in die Schulen und Freundeskreise von Teenagern getragen. Erste Pläne, um die Schulen selbst in das Impfgeschehen (per Shuttle ins Impfzentrum, mobile Impf-Teams an den Schulen etc.) einzubinden, gibt es in einigen Bundesändern bereits. In Berlin zum Beispiel hatte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) einen auffordernden Brief an 180.000 Schülerinnen und Schüler in der entsprechenden Altersgruppe geschickt – sogar noch vor der STIKO-Empfehlung. Die Aktion kam nicht bei allen Eltern gut an.
Wie sollen Kinder und Jugendliche, die nicht geimpft werden möchten, da dem Gruppendruck widerstehen können? Das Mindeste wäre nun, die Impfung ausschließlich in ärztlichen Praxen vorzunehmen. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte befürchtet, dass Teenager unter einen Gruppenzwang geraten, wenn an Schulen geimpft wird.
Unwürdiges Hin und Her
Nein, die STIKO hat mit ihrer neuen Entscheidung weder den Kindern und Jugendlichen, noch den Familien, noch der Wissenschaft einen Gefallen geant. Dr. Steffen Rabe, Vorsitzender der » Ärzte für Individuelle Impfentscheidung, kommentiert kritisch: „Liebe Kolleginnen und Kollegen von der STIKO: Ihr habt es jetzt geschafft, euch zwischen alle Stühle zu setzen. Für die Politik kommt euer Kotau viel zu spät. […] Für die Wissenschaft ist euer Einknicken viel zu durchschaubar politisch motiviert, sie kann und wird euch nicht länger ernst nehmen.“ („Der Kotau der Kommission“, 16. August 2021)
Mehr erfahren?
Das aktuelle Geschehen rund um die Covid-19-Impfung für Kinder und Jugendliche begleiten und kommentieren die » Ärzte für Individuelle Impfentscheidung mit Statements und Videos online
Für die Haltung der Anthroposophischen Medizin gilt nach wie vor die » Stellungnahme der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) vom 19. Mai 2021