Wenn die Anthroposophische Medizin mit ihren wunderbaren therapeutischen Möglichkeiten immer wieder infrage gestellt oder als unwissenschaftlich diskreditiert wird, blutet mir das Herz. In der Medizinischen Sektion am Goetheanum gehört es zu meinen Aufgaben, Fachinformationen, Experten- und Studienergebnisse aus anthroposophischer Forschung und Praxis zu recherchieren, zu dokumentieren und bereitzustellen.
Neben hervorragenden Publikationen, die aus unserer 100-jährigen praktizierten Medizin heraus entstanden sind, haben wir in den letzten Jahren zunehmend die webbasierte Informationsdarstellung aufgebaut. Mit großem Idealismus widme ich mich hierbei der Pflege des Online-Fachportals Anthromedics: In den Rubriken „Praxisempfehlungen“ und „Grundlagen“ stelle ich die Ergebnisse unserer multiprofessionellen CARE-Arbeitsgruppen ein. Dieses Medium erlaubt es, z. B. zügig eigene ethische Gesichtspunkte zu öffentlichen Debatten – wie beispielsweise zur Legalisierung des ärztlich assistierten Suizids – darzustellen. Vor allem aber sind es unsere Therapieempfehlungen zu beispielsweise Long-Covid, Cancer-Related Fatigue oder zur therapeutischen Begleitung von Gebärenden bei Kaiserschnitt, die mich inhaltlich begeistern, da sie viel ergänzende Behandlungsoptionen (frei verfügbar) bereitstellen.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, unsere Fachinformationen in menschenkundlicher, natur- und geisteswissenschaftlicher Hinsicht bestmöglich zu präsentieren. Dafür recherchiere ich umfassend, erstelle themenbezogene Bibliografien, lektoriere Fachtexte. Das großartige Engagement, das unsere forschenden Ärzt:innen und Therapeut:innen in Kliniken, Praxen und wissenschaftlichen Instituten leisten, sollte meines Erachtens noch stärker von der interessierten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Aus meiner jahrelangen Mitarbeit auf dem hier skizzierten Arbeitsfeld darf ich sagen, dass wir heute explizierte Referenzen zur Anthroposophischen Medizin besitzen – ihre Wirksamkeit, ihr Nutzen, ihre Sicherheit und Evidenz sind nachgewiesen und sie nimmt einen relevanten Anteil innerhalb der modernen Integrativmedizin ein. Daher betone ich: Wer heute noch die Wirksamkeit der Anthroposophischen Medizin infrage stellt, ist nicht informiert.
Dagmar Brauer, Medizinische Dokumentarin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Medizinischen Sektion am Goetheanum, Anthroposophische Kunsttherapeutin (BVAKT)
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