Christoph Schröter - Geschäftsführer LauterLeben Inklusion

Zur Anthroposophie kam ich eher zufällig: während meines Forstwirtschaftsstudiums in Eberswalde absolvierte ich im Berliner Grunewald ein Praxissemester. Arno Maximini, damals zuständiger Revierförster und ein zugewandter, offener Mensch, vermittelte mich zur „Forstgruppe“, einer sozialtherapeutischen Werkstatt für Menschen mit Behinderungen der anthroposophischen LebensWerkGemeinschaft (LWG) in Berlin.

Das ist nun über 17 Jahre her. Was als studentische Aushilfe begann, wurde nach dem Studium zu einer Vollzeitbeschäftigung im Angestelltenverhältnis. Ich lernte, dass mein ureigener Ansatz der menschlichen Begegnung tief vereinbar mit den ganzheitlichen Ansätzen der Anthroposophie war. Die tägliche Arbeit als Gemeinschaft von Menschen in der umgebenden Natur hat mich als Mensch geprägt und mir viele Türen geöffnet.

Über die Zeit hat sich in mir ein neuer Impuls gebildet und sich mit Unterstützung von Freunden und Familie bekräftigt: ein neues Unternehmen sollte entstehen! Ein Inklusionsbetrieb, zugeschnitten auf die Menschen und im Einklang mit der Natur. In sinnvoller Ergänzung und als mitnehmende Weiterentwicklung zu meiner bisherigen Tätigkeit in der Werkstatt. Voller Offenheit und im Zutrauen in die Kraft dieses Impulses suchte ich von Anfang an den Rat und die Einschätzung meines Geschäftsführers in der LWG, Peter Sellier. Auch hier traf ich auf Wertschätzung und wohlwollende Kraft.

2023 gründete ich schließlich, gemeinsam mit Weggefährten, die » LauterLeben Inklusion gGmbH. Mit diesem Inklusionsbetrieb möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, die Arbeitsmarktinklusion einfacher zu gestalten. Ich möchte beweisen, dass unsere Gesellschaft reif ist, für mehr Inklusion. Mit meiner Arbeit möchte ich auch den Weg bereiten, dass andere Unternehmer sich aufgefordert fühlen, einen sozialen Ansatz in ihr wirtschaftliches Konzept einzuweben. Dazu teile ich meine Erfahrungen gerne.

Ich mache viel positive Erfahrungen, will aber auch nicht verschweigen, dass es Herausforderungen und Härten gibt. Aber besonders in schwierigen Lagen hilft das Vertrauen in die Urkraft des Impulses, in die anthroposophische Begegnung zu den Menschen und in die Unternehmer, die es geschafft haben.

Schließen möchte ich mit den Worten Erwin Thomas, selbst Förster, Autor und Holzhaus-Pionier aus Österreich. In seinen faszinierenden Vorträgen zum Thema Holz kommt er zu einer simplen, aber starken Erkenntnis, die mir zum Leitspruch wurde:

„Die Dinge müssen einfach sein – denn nur das Einfache gelingt!“

 

Christoph Schröter, Geschäftsführer von »LauterLeben Inklusion