Jetzt zeichnen – die internationale Deklaration für Traditionelle, Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung (TCIH)
Berlin, 24. Juni 2022. Ein Gesundheitswesen, das den Patienten in den Mittelpunkt stellt? Ja, gerne! Mehr Zusammenarbeit zwischen komplementären und konventionellen medizinischen Verfahren? Aber sicher! Echte Freiheit in der Therapieentscheidung? Natürlich!
Für diese und weitere Forderungen macht sich die neue international ausgerichtete » Deklaration für Traditionelle, Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung (TCIH) stark. Das globale Who is Who in der Komplementärmedizin hat bereits unterschrieben. Hinter der Deklaration stehen internationale Vertreter:innen von Gesundheitsberufen sowie Anwender:innen von traditioneller und komplementärer Medizin: „Unser Hintergrund ist sehr vielfältig, ebenso wie unsere Erfahrungshorizonte. Einig ist uns aber in jedem Fall der Wunsch, TCIH weiterzuentwickeln und uns für ihre weitere Anerkennung einzusetzen.“
Den Menschen in den Mittelpunkt stellen
Worum geht es in der Deklaration, die auf zahlreichen Sprachen erhältlich ist? „Mit der Deklaration setzen wir uns für eine respektvolle Zusammenarbeit zwischen traditionellen, komplementären und konventionellen medizinischen Verfahren ein, um gemeinsam eine ganzheitlich orientierte Versorgung zu entwickeln, die den Menschen konsequent in den Mittelpunkt stellt.“ Außerdem wird eine Gesundheitsversorgung gefordert, die auf den ganzen Menschen fokussiert, partizipativ ansetzt und individuelle ebenso wie kulturelle Diversität respektiert und neben der klinischen Erfahrung auch die Werte der Patient:innen mit einbezieht.
Mehr Zusammenarbeit, bitte!
Das Ziel der Deklaration ist ausdrücklich mehr Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Verfahren: „Wir respektieren ausdrücklich die Errungenschaften der modernen konventionellen Medizin, gleichzeitig sehen wir auch deren Begrenzungen, zum Beispiel: Ungenügende Therapieoptionen bei chronischen und nicht-übertragbaren Erkrankungen; häufige Nebenwirkungen der konventionellen Therapieoptionen und steigende Antibiotika-Resistenzen; Fragmentierung und Spartendenken innerhalb der medizinischen Versorgung durch eine zunehmende Spezialisierung der Gesundheitsberufe; Limitation durch eine ausschließlich auf Krankheit fokussierte Perspektive.“
Forderungen der Deklaration
Antworten auf diese Herausforderungen in der modernen Medizin lassen sich insbesondere in den Ländern finden, die TCIH bereits in ihre nationalen Gesundheitssysteme integriert haben. Deshalb fordert die Deklaration weltweit alle Ländern auf, folgende Strukturen zu ermöglichen:
- Zugang zu TCIH als Teil des rechtlichen Anspruchs auf Gesundheitsversorgung für alle Menschen
- Integration von TCIH in die nationalen Gesundheitssysteme
- Geregelte Akkreditierung für Gesundheitsberufe in Abstimmung mit internationalen Ausbildungsstandards
- Ermöglichung von Zugängen zu TCIH-Arzneimittel durch spezifische Zulassungsverfahren
- Förderung von TCIH Forschungsprojekten
- Bereitstellung von ausgewogenen und qualitativ hochwertigen Patienteninformationen zu TCIH
- Entwicklung und Pflege von Kooperationen zwischen Gesundheitsberufen für eine patientenzentrierte und ganzheitlich ansetzende medizinische Versorgung
- Faire und ausgewogene Berichterstattung zu TCIH
Wollen Sie mitmachen?
Auch Einzelpersonen können unterzeichnen - ebenso wie Organisationen. Alle Infos zur Deklaration sowie die Liste der Unterzeichner:innen finden Sie hier: https://tcih.org/